Humankapital ist das Eigenkapital des Unternehmensn
Ein Unternehmen mit weiblicher Traktion
„Es ist nicht selbstverständlich, einen Arbeitsplatz zu finden, der so viel in seine Mitarbeiter investiert. Im Le Esperidi spürt man aber die Fürsorge und Aufmerksamkeit nicht nur gegenüber den Gästen, sondern auch den Mitarbeitern. Wenn man gemeinsame Werte teilt, lassen sich Missverständnisse wie in einer Familie ausräumen.“
Valeria De Feo arbeitet seit 2016 in Le Esperidi. Sie ist 39 Jahre alt, seit ihrem 7. Lebensjahr Pfadfinderin und stolze Mutter von zwei Kindern, Francesco und Luisa. Ihre Leidenschaften sind Bücher, Theater und Sprachen, vor allem Englisch; seit ihrer Kindheit ist sie viel gereist, oft allein, um ihre Schüchternheit zu überwinden, die sie nach eigener Aussage immer noch mit sich herumträgt. Sie war zunächst als Sprach- und Italienischlehrerin tätig, bevor sie dann in den Empfangsbereich wechselte, wo sie auch im Le Esperidi arbeitet.
1) Die Natur war großzügig mit Le Esperidi: ein wunderschöner Pinienwald, der größte Badesee Italiens, eine blaue Flagge für das Meer und den Strand … aber letztendlich sind es die Menschen, die den Unterschied machen. Es ist kein Zufall, dass Ihre Organisationsstruktur eine professionelle Figur wie Ihre vorsieht. Erzählen Sie uns von Ihrer Rolle als Personalleiterin.
Meine Rolle ist noch nicht ganz ausgereift; jahrelang hatte Le Esperidi einen externen Personalverantwortlichen (dem ich dafür danke, dass er mich von Anfang an unterstützt hat), und seit diesem Jahr ist die Aufgabe auf mich übergegangen. Ich habe noch viel zu lernen, da ich eigentlich durch mein Sprachstudium einen ganz anderen schulischen Hintergrund habe. Diese Position habe ich aber sehr gern angenommen, da ich schon seit jeher Neuigkeiten und Herausforderungen mag.
Umberto war überzeugt, dass ich die richtige Person für den Job bin, wegen meiner persönlichen Einstellung und weil ich viele meiner Kollegen gut kennengelernt habe … die erste Saison ist vorbei, es gibt Dinge zu verbessern, aus Fehlern zu lernen, aber das Engagement ist da! Wie sieht mein Tätigkeitsbereich aus? Zunächst führe ich Vorstellungsgespräche mit neuen Mitarbeitern (da es sich um eine saisonale Tätigkeit handelt, gibt es immer ein paar freie Stellen), und dann, wenn der Campingplatz geöffnet ist, kümmere ich mich um die kleinen und großen Probleme meiner Kollegen. Oftmals beschränkt sich meine Unterstützung aufs Zuhören … Wenn man auf Hochtouren und in großen Teams arbeitet, scheinen die kleinen Hürden unüberwindbar zu sein, aber einen Gesprächspartner zu haben, kann sehr beruhigend sein. Das erledige ich natürlich nie alleine, sondern werde hierbei immer von Valentina, der Qualitätsmanagerin, unterstützt.
2) Die Personalabteilung ist für jedes Unternehmen, das sich weiterentwickeln und für jede Position die besten Mitarbeiter einstellen will, immer von großer Bedeutung. Besonders wichtig aber ist ihre Rolle, wenn es um die Förderung der Mitarbeiter geht. Ich habe gehört, dass alle Mitarbeiter an den Schulungen des Coaches Luca teilnehmen?
Das stimmt. Dr. Luca Di Guglielmo ist unser Coach für persönliches Wachstum, Teammanagement und Führungsfähigkeiten. Alle Führungskräfte der verschiedenen Sektoren werden gebeten, an den Schulungen teilzunehmen, und die Resonanz war stets mehr als positiv, ein Zeichen dafür, dass der Wunsch besteht, sich zu verbessern und sich die richtigen Instrumente anzueignen, um optimal zu arbeiten. Außerdem schult das Unternehmen sein gesamtes Personal durch Englisch-, Deutsch-, Marketingkurse und Kurse für den Lebensmittelbereich. Es ist nicht selbstverständlich, einen Arbeitsplatz zu finden, der so viel in seine Mitarbeiter investiert. Im Le Esperidi spürt man aber die Fürsorge und Aufmerksamkeit nicht nur gegenüber den Gästen, sondern auch den Mitarbeitern.
3) Wie sind Sie zu Le Esperidi gekommen?
Ich war im April 2016 ganz zufällig im Le Esperidi zu Besuch. Ich hatte meinen vorherigen Job beendet und überlegte, eine Saison auszusitzen, da Luisa gerade geboren worden war. Dann erfuhr ich, dass auf dem Campingplatz noch jemand gesucht wird, der Englisch und Deutsch spricht und ich habe das Vorstellungsgespräch trotz meiner eher geringen Deutschkenntnisse erfolgreich gemeistert. Nach ein paar Tagen gehörte ich bereits zum Team und blieb drei Saisons lang dort; ich lernte viel über Empfang und Büromanagement, fand gute Kollegen und schloss viele Freundschaften. Dann musste ich die Tätigkeit im Empfangsbereich aus familiären Gründen aufgeben. Da ich aber ein Umfeld gefunden hatte, das ich schätzte, schlug ich vor, Sprachkurse anzubieten. Ganz zufällig konnte ich damit eine Kollegin vertreten, die gerade in den Mutterschaftsurlaub gegangen war. Ich bin also bei Le Esperidi geblieben, wenn auch in einer anderen Position. Heute habe ich wieder einen neuen Job und versuche als echte Pfadfinderin auch in dieser neuen Rolle mein Bestes zu geben.
4) Teilen Sie Ihre schönsten Erinnerungen mit uns!
Meine schönsten Erinnerungen beziehen sich auf die Jahre an der Rezeption; obwohl es in vieler Hinsicht ein herausfordernder war, hatten wir jede Menge Spaß. Und ich kann von vielen Momenten berichten, in denen wir herzlich gelacht haben, wie etwa bei Firmenessen, wo wir alle zusammenkommen und feiern. Mein Favorit ist aber das Weihnachtsvideo vom letzten Jahr. Um diese Video zu drehen, haben wir uns am See getroffen und hatten lustige Mützen und weihnachtliche Accessoires an, die einige von uns niemals tragen würden. Es war furchtbar kalt, aber trotzdem haben wir fast zwei Stunden lang gesungen und getanzt. Es war so ein Spaß! Im Büro summe ich hin und wieder die Melodie und lächle vor mich hin!
5) Wenn ich Ihre Belegschaft so betrachte, habe ich den Eindruck, dass ich es eher mit einer großen Familie zu tun habe als mit einer Gruppe von Kollegen. Ich kann mir aber vorstellen, dass es, genau wie bei Verwandten, von Zeit zu Zeit auch zu Missverständnissen kommt. Wie oft mussten Sie eingreifen, um Meinungsverschiedenheiten zu schlichten?
Eigentlich arbeiten alle sehr gut im Team, deshalb greife ich nicht oft ein. Glücklicherweise haben wir zahlreiche Kollegen, die schon seit vielen Jahren mit uns zusammenarbeiten und wissen, wie sie am besten miteinander auskommen. Natürlich bringen die Neuzugänge manchmal das Gleichgewicht durcheinander, aber meistens integrieren sie sich schnell in das Team. Die Mitarbeiter von Le Esperidi stehen für eine gemeinsame Arbeitsweise, für den Respekt gegenüber den Kollegen und dem Pinienwald, der uns beherbergt, für eine Dienstleistungsqualität, die in erster Linie von unserem Verhalten abhängt; wenn man gemeinsame Werte hat, lassen sich Missverständnisse ausräumen, genau wie in einer Familie.
6) Was würden Sie sich für die Zukunft wünschen? Wie stellen Sie sich Le Esperidi in 15–20 Jahren vor?
Bei Le Esperidi herrscht ständiges Treiben: Sobald eine Saison zu Ende ist, sind wir bereit, die nächste zu planen. Umberto hat immer neue Ideen und Projekte, die er umsetzen will, und ich kann mir vorstellen, dass der Campingplatz in 15–20 Jahren nicht mehr wiederzuerkennen sein wird! Wir bemühen uns immer, die besten Dienstleistungen anzubieten und dabei die Aufmerksamkeit für die Umwelt in den Mittelpunkt zu stellen. Außerdem erweitern wir immer wieder unser umfangreiches gastronomisches Angebot, das von unseren Gästen jetzt schon sehr geschätzt wird. Aber trotz all diesem Wandel, der notwendig ist, um unseren Gästen weiterhin einen hervorragenden Urlaub zu bieten, meine ich doch, dass sich einige Dinge nie ändern werden: Höflichkeit, Respekt, Seriosität, der Wunsch, uns immer zu verbessern … und die Weihnachtsvideos!
Besonders hervorheben möchte ich, dass es sich bei uns um ein überwiegend weibliches Unternehmen handelt, in dem Frauen in Positionen mit Verantwortung tätig waren und sind, von der Rezeption bis zur Bar, von der Reinigung über das Catering bis hin zur Verwaltung. Dies ist keine geplante Entscheidung des Unternehmens und doch ist es unsere Realität.
S.A.